Von Wittenseer auf Donnerstag, 09. Juni 2022
Kategorie: Leifs Blog

Vom Norden nach Oben – Weltklasse!

Meinem Ziel, mich stetig im Triathlon zu verbessern und mich mit den besten Athleten der Welt zu messen, bin ich ein großes Stück näher gekommen! Die letzten Erfolge haben meine Erwartungen dabei sogar deutlich übertroffen!

Zunächst ging es Anfang in April ins Trainingslager nach Gran Canaria, um weiter fleißig an der Grundlagenausdauer zu arbeiten. Wie dieser Begriff schon nahelegt, ist eine gute Grundlage elementar, damit auch intensive Trainingseinheiten vom Körper erfolgreich umgesetzt werden können. Warum? Um letztendlich einfach besser zu werden. 😊 In diesem Fall lag der Fokus auf dem Rad, so dass täglich 3-6 Stunden die Berge der Kanaren erklommen wurden. Gepaart mit einigen Laufeinheiten sowie dem nahezu täglichen Besuch des Atlantiks zum Freiwassertraining kamen dann knapp 60 Trainingsstunden in 2 Wochen zustande. Das klingt zunächst viel (und ist es auch 😉 ), aber betrachtet man die Renndauer eines Ironmans (ca. 9-10 Stunden) relativiert sich das Ganze bzw. stellt eine notwendige Voraussetzung für einen erfolgreichen Start dar. Das Wetter vor Ort hat sein bestes gegeben und auch mein Körper konnte alles super verkraften. Im Urlaub/Trainingslager ist der stressige Alltag, den jeder berufstätige Athlet kennt, nicht so präsent, so dass zwischen den Trainingseinheiten viel besser regeneriert werden kann. Schlafen ist leistungsförderlich! Und der tägliche Mittagsschlaf hat mich zur Hochform gebracht 😊! Ich habe das kanarische Radparadies sehr genossen und war maximal motiviert, in Deutschland die nächsten Woche von der Grundlage in den „Racemodus“ zu wechseln…denn die ersten Wettkämpfe standen an!

 

Das erste Rennen der Saison – Duathlon WM in Dänemark

 

Auf dem Weg zum Ironman hatte ich mit meinem Trainer besprochen, dass wir nach dem klassischen Grundlagentraining im Winter und Frühjahr, zu Beginn der Saison 2 Mitteldistanzrennen machen, um Rennhärte und Rennpraxis zu trainieren. Aufgrund der guten Frühform, die sich abzeichnete, entschieden wir uns als erstes Rennen für eine Weltmeisterschaft im Duathlon – genauer gesagt einer Duathlon Mitteldistanz. Das beinhaltet die Distanzen 10Km Laufen, 60Km Rad und 10Km Laufen. Also ab mit Vatti als Interimscoach ins Wohnmobil nach Dänemark! Als alter Laufexperte spekulierte ich natürlich auf ein Ergebnis im vorderen Feld, da mir das zweimalige Laufen natürlich in die Karten spielt 😊 So kam es im Rennen dann auch: Zusammen mit dem ersten Athleten beendete ich den ersten Lauf und stieg auf Platz 2 liegend auf´s Rad. Dort wurde ich von einigen Konkurrenten eingesammelt, wobei ich auf Platz 6 auf den zweite Laufrunde ging...mit Erfolg! Ich konnte in meiner Altersklasse noch auf Platz 2 vorlaufen und somit Vizeweltmeister werden! Was für ein Ding!

 

 

 

WM in der Slowakei – Von Bronze auf Gold!

Nur 2 Wochen nach dem Rennen in Dänemark ging es zur Challenge WM über die Triathlon Mitteldistanz (1,9Km Schwimmen, 90Km Rad, 21Km Laufen) in die Slowakei. Dieses Rennen kenne ich bereits aus dem letzten, wobei ich dort die Bronzemedaille in meiner Altersklasse gewonnen habe. Ich hatte also noch eine Rechnung offen 😉 … und ich erwischte einen „Sahnetag“! Von Anfang bis Ende lief es körperlich und auch taktisch wie am Schnürchen! Bereits bei der Hälfte der Laufstrecke konnte ich die Führung übernehmen und den Sieg mit sicherem Vorsprung nach Hause laufen!

 

In der Weltspitze der Amateure angekommen – zumindest auf der halben Ironman Distanz. Beim Ironman bzw. im Fachjargon der Triathlon Langdistanz, geht es logischer Weise doppelt so weit…ob ich das auch kann?! Ich bin gespannt! Die Vorzeichen stehen gut und das Potential ist sicher da! Aber an solch einem Tag all das umzusetzen wird spannend!

 

Die nächsten Wochen werden also im Trainingsalltag deutlich länger. Das ist nicht nur eine Herausforderung für den Körper i.S. der direkten Trainingsbelastung, sondern auch eine Herausforderung dies in den Alltag zu integrieren. Ein Amateurathlet definiert sich (meiner Meinung nach) dadurch, dass er diesen Sport als Nebentätigkeit ausübt – also einem Beruf nachgeht. Ich arbeite beispielsweise als Lehrer in Vollzeit an einer Berufsschule. Mir sind dabei gewisse Privilegien wie relativ viele Urlaubstage oder die Möglichkeit vor der Schule oder bereits Mittags zu trainieren bewusst, aber dennoch ist es der Großteil der wöchentlichen Zeit, die der Beruf einnimmt.

Neben den beruflichen Herausforderungen gilt es auch privates in den Alltag zu integrieren. Das impliziert, dass man neben der Arbeit und ca. 20 Stunden Training (+ Vor- und Nachbereitung) die Woche auch noch Zeit für Freundin, Familie und Freunde berücksichtigen muss/sollte. Zugegebener Maßen leidet hier zumeist mindestens eine „Säule“, da der Tag bekanntlich nur 24 Stunden hat.

Das klingt alles nach purem Stress…warum tut man sich das an?

Die Herausforderung treibt mich an! Ehrlich gesagt hab ich jetzt schon Bock mich in den jetzt kommenden langen Trainingseinheiten so richtig zu quälen und dann beim Ironman eine richtig gute Leistung zu zeigen! Also alles eine Sache des Willens und der Planung!

Ich bin gespannt wie es „läuft“ und werde berichten 😊

 

Dabei immer das Ziel vor Augen!

#vomNordennachOben