Von Leif Schröder-Groeneveld auf Freitag, 19. Februar 2021
Kategorie: Wittenseer Aktiv Tour

Vom Norden nach oben...

…das ist mein Ziel!

 

Schon eine Weile ist es her, dass ich meinen „sportlichen“ Werdegang auf dem Weg zum Triathleten dokumentiert habe. In den letzten 2-3 Jahren habe ich mich dabei vom Triathlon Rookie zum mittlerweile fast schon erfahrenen Triathleten (zumindest auf der Olympischen Distanz über 1,5-40-10 Km und der Mitteldistanz über 1,9-90-21 Km) weiterentwickeln können. Dabei hat es  mein Coach Nils Goerke doch tatsächlich geschafft, dass ich beim Radfahren (meistens) nicht mehr so viel Rückstand aufgebrummt bekomme! In Kombination mit der Fähigkeit meine vermeintliche Laufstärke auch im Triathlon auf die Straße zu zaubern, konnte ich den einen oder anderen Erfolg feiern. Und das macht natürlich Bock auf mehr! Und woran hat´s gelegen? – Ich habe aufgehört wie ein „Läufer“ zu denken und gelernt (oder bei meiner Sturheit wohl eher lernen müssen), dass im Triathlon tatsächlich ganz anders trainiert wird.


Dabei habe ich zunächst angefangen auf den Coach zu hören und Inhalte wie Low-Intensity, Ernährung, Aerodynamik und sogar Yoga (zumindest rudimentär) in mein Training zu integrieren. Einblicke und Berichte dazu zu gegebener Zeit!

Aber warum das Ganze? – Logisch: Besser werden, Gegner schlagen, bei Rennen vorne dabei sein … und ein „noch“ entferntes Ziel im Blick: Der Ironman Hawaii! Bereits in der Saison 2019 habe ich bei meinen Starts über die Mitteldistanz durch die guten Ergebnisse nicht nur extrem viel Bock darauf gehabt, sondern auch die Herausforderung und das Potential der längeren Distanzen gesehen – der Langdistanz. Das sind 3,8 Km Schwimmen, 180 Km Rad und ein Marathon. Nach einigen Gesprächen mit Coach Goerke haben wir also einen Langzeitplan geschmiedet, der final dann hoffentlich irgendwann mal auf Hawaii seinen Höhepunkt findet!

 

Auf dem Weg dorthin muss natürlich noch einiges passieren…zumal bin ich in meinem Leben weder 180 Km am Stück Rad gefahren noch einen Marathon gelaufen. Lediglich 3,8 Km bin ich im Training schonmal geschwommen. Das Ganze muss dann auch noch direkt hintereinander und so schnell erledigt werden, dass es für einen WM-Quali Slot für Hawaii reicht. Eine Teilnahme am Ironman Hawaii ist somit erst nach erfolgreicher Qualifikation an einem anderen Ironman rennen möglich.

Eine Herausforderung die mich reizt und motiviert…vom Norden nach oben also…das ist mein Ziel!

Bereits im letzten Jahr habe ich (aufgrund der fehlenden Wettkämpfe) begonnen, vermehrt länger auf´s Rad zu steigen. Das impliziert auch mal mehr als 2 Stunden im Sattel zu sitzen…Neuland. Als notorischer Rollenfahrer im heimischen „Paincave“ ist es somit eines meiner Hauptziele viele gute Grundlagenkilometer draußen auf dem Rad zu absolvieren.
Real World mit echtem Wind und Kurven und so! Verbessert das Fahrgefühl und vielleicht komme ich dann auch mal etwas geschmeidiger beim Wendepunkt im Rennen um die Pylone! Besonders die Fahrten in Gruppen und vor allem mit der Trainingsgruppe rund um Coach Goerke sind für mich ein absoluter Mehrwert. Die Jungs sind nicht nur richtig gut, sondern sind auch Fachexperten in allen Bereichen der Triathlonwelt...da lerne ich jedes mal was dazu bzw. mir wird aufgezeigt, was denn noch Verbesserungspotential hat. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn ein gemeinsames Training wieder möglich ist, sich die aktuelle Situation wieder normalisiert und auch wieder Wettkämpfe stattfinden.

Am Ende des Tages trainiert man beim Leistungssport ja auf ein Wettkampfziel hin. Meine Motivation für all diesen Aufwand ziehe ich aus eben dieses Erlebnissen im Wettkampf und das fehlt momentan total.

Somit heißt es aktuell (bei Schnee und Minusgraden) leider noch abwarten und doch weiter Rolle fahren. Meistens also eher nur der Wettkampf gegen den inneren Schweinehund. Ein hauch von Wettkampffeeling kommt aber hier und da dennoch auf, denn beim „E-Racing“ auf der Online Plattform Zwift, besteht die Möglichkeit online/live gegeneinander zu fahren. Das ist nicht nur eine gute Trainingseinheit, sondern auch eine gute Standortbestimmung für den aktuellen Leistungsstand. Die letzte Leistungsdiagnostik bestätigt dies: Auf dem Rad auf dem richtigen Weg! 

 

 

Beim Laufen ist es das Ziel, die Grundlagen für einen Marathon zu legen. Somit sind meine langen lockeren Dauerläufe nicht mehr um die 18-20 Km, sondern eher 25-27 Km lang. Der Umfang wird also sukzessive hochgeschraubt. Gleichzeitig wird versucht darauf zu achten, dass dabei nicht zu viel an der Grundschnelligkeit verloren geht. Kleinere Tests wie die Teilnahme an Crossläufen fallen momentan leider aus, sodass einem hier das Motivationsbonbon leider genommen wird.
In den letzten Wochen waren besonders die schnellen kurzen Einheiten schwer umzusetzen, da die Laufbahn und auch die Straßen vereist und zugeschneit waren. Ein Lob an dieser Stelle an die fleißigen Hausbesitzer deren Gehwege schneefrei und „race ready“ sind.

 

Da würde es natürlich am meisten Sinn machen in die warme Schwimmhalle zu fliehen…aber das ist aktuell die größte Baustelle. Das spezifische Schwimmtraining entfällt komplett und das Zugseil ist (leider) mein treuer Begleiter
beim mittlerweile regelmäßigen Homeworkout. Aus dem Keller noch die letzten Hantelscheiben zusammengesammelt und mit Alternativgewichten ergänzt, versuche ich so gut es geht das Schwimm- und Krafttraining zu Hause zu
kompensieren. Das einzig gute daran ist, dass diese Problematik alle (Amateur-) Athleten betrifft. Da bin ich gespannt wie das Niveau im Wasser sein wird bei den ersten Rennen…

 

 

…die ersten Rennen? Das Thema Wettkampfplanung wird momentan dezent verschoben, da dies eher der Kategorie Kaffeesatzleserei zuzuordnen ist. Das bedeutet nicht, dass der Weg nach oben (bzw. zum ersten Ironman) unterbrochen wird. Ich sehe es eher als kleinen Umweg.

 

Die Motivation für das weitere Training (im schlimmsten Falle ohne Wettkämpfe) ziehe ich momentan aus einer für mich neuen Sicht der Dinge:

Stand vorher der Wettkampf, eine Platzierung oder das Duell gegen andere im Vordergrund, so ziehe ich meine Motivation nun aus der eigenen Leistungsentwicklung… auch ohne Wettkampf. Das kann eine gute Trainingseinheit sein oder ein guter Trainingsblock. Besser zu werden und ein höheres Niveau zu erreichen, auch ohne Wettkampfresultat, motivieren mich jeden Tag auf´s Neue in die Trainingsklamotten zu steigen und loszulegen. Vor einiger Zeit hätte ich ohne Aussicht auf einen Wettkampf direkt das Saisonende eingeläutet, aber vielleicht ist es genau dieses Umdenken, das mich auf den richtigen Weg bringt! Oder ich bin einfach älter und reifer geworden…stets nach dem Motto: „Gesund bis ins hohe Alter…“ 

Ich hätte natürlich dennoch nichts dagegen, wenn die Rennen sofort wieder möglich wären!

 

Es bleibt spannend was die nächsten Wochen so bringen und wo der Weg bis dahin hinführt!

Also immer weiter fleißig weitermachen!


Beste Grüße,

Leif

 

#vomNordennachOben