Radstrecke Walchsee Mitteldistanz Anspruchsvoller Radkurs bei der Mitteldistand im österreichischen Walchsee

Die Europameisterschaften über die Mitteldistanz im Triathlon im österreichischen Walchsee waren das vielleicht „größte“ Rennen in meiner bisherigen Triathlon Karriere!

Am Tag X die Form perfekt abgeliefert…es hätte kaum besser „laufen“ können!

Zunächst einmal gab Petrus sein Bestes und bescherte den Athleten ein traumhaftes Sommerwetter! Direkt nach dem Startschuss und den ersten Metern im Wasser fühlte ich mich (hochmotiviert) richtig gut und konnte vorne mitschwimmen… einige Meter immerhin ????. Nach etwa der Hälfte der Schwimmstrecke musste ich den fehlenden Trainingsstunden im Wasser aber etwas Tribut zollen und hatte einen kleinen Rückstand zur Spitzengruppe, sodass ich die erste schnelle Radgruppe verpasst habe.

Weiterhin heiß darauf vorne dabei zu sein, habe ich auf dem Rad versucht die Lücke zu schließen. Leider musste ich mir aber schnell eingestehen, dass 70 Km/h bergab mein persönliches Limit sind und ich die anderen schnellen Jungs ziehen lassen musste. Beeindruckend was die bergaffinen Radfahrer für eine Perfomance gezeigt haben!

 

Motivational ist das natürlich eher suboptimal, wenn man auf den ersten beiden Disziplinen eher an Boden verliert als gutmacht. Ein kleines mentales Loch… aber die Devise lautete wie vom Coach vorgegeben:

Ruhig bleiben, die Beine nicht zu sehr ermüden und auf die Laufstärke am Ende vertrauen!

Leichter gesagt als getan, denn bis zum Laufen sind es mit 1,9 Km Schwimmen und 90 Km auf dem Rad schon ca. 3 Stunden vorab…! Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht genau auf welchem Platz ich in meiner Altersklasse lag, da dies im Wasser schwer zu überblicken ist und auch auf dem Rad viele Positionswechsel stattgefunden haben (wobei ich ja  eher überholt wurde).

Als mir nach dem Radfahren beim Wechsel zum Lauf zugerufen wurde, dass ich auf Platz 4 lag, Podium nur 3 Minuten entfernt ist und die Jungs vorne eher langsam laufen, war die Motivation und der Wille wieder voll da! Jetzt war ich bereit alles aus mir herauszuholen und mich ordentlich zu quälen. Und das habe ich dann auch getan: Augen zu und durch bei mittlerweile knapp 30 Grad! Nicht nur der Wille war da, sondern auch die Frische in den Beinen! Ich konnte einiges an Zeit aufholen und auf Platz 2 vorlaufen!

Vizeeuropameister in meiner Altersklasse!

 

Siegerehrung Walchsee Mitteldistanz

 

Gold und Bronze gingen ebenfalls nach Deutschland, sodass das Podium schön einheitlich aussah ????

Und es wurde noch besser:

Dieses Ergebnis bedeutete gleichzeitig die Qualifikation für die Challenge Weltmeisterschaften in Samorin (Slowakei) Ende August!

Also mit Familienrat und Coach kurzgeschlossen und den 4-wöchigen Urlaubsplan in ein halbes Trainingslager umgewandelt. Zunächst stand nach diesem Kraftakt natürlich die Regeneration im Vordergrund, wobei es mir schon schwer viel die Füße still zu halten!

Im zweiten Schritt ging es ran an die Schwächen… bzw.  „Potentiale“ ????

Also ab ins Wasser und rauf auf das Rad! Mit dem Mittelmeer und den traumhaften Radbedingungen in Ligurien (Italien) kombiniert mit Sommerferien, hatte ich also optimale Trainingsbedingungen! Fleißig, fleißig habe ich den Trainingsplan abgearbeitet und blickte schon voller Vorfreude auf das nächste Rennen:  Deutsche Meisterschaften über die Olympische Distanz!

Diese Distanz ist mit „nur“ 1,5 Km Schwimmen, 40 Km Rad und 10 Km Laufen also genau die Hälfte meiner eigentlichen Paradedisziplin und wird auch als Kurzdistanz bezeichnet. Es bot sich aber dennoch an die Form dort gegen die Kurzdistanzathleten zu testen, da diese bei uns im Norden (Bremen) ausgetragen wurde und einen sehr guten Reiz für den Körper darstellt.

 

Ungewohnt hart und gefühlt „viel zu schnell“ – so fühlte sich der Wettkampf an!

Die Intensitäten bei einer olympischen Distanz sind aufgrund der Dauer (ca. 2 Stunden im Vergleich zu ca. 4 Stunden bei einer Mitteldistanz) deutlich höher... und das habe ich zu spüren bekommen. Ich fühlte mich von Anfang an nicht richtig wohl und konnte zu Beginn die Schlagzahl nicht so hochhalten wie erhofft. Der Körper ist mittlerweile doch eher an die längeren Distanzen im Rahmen meiner WM Vorbereitung gewöhnt. Ich war also froh, als ich endlich die Laufschuhe schnüren konnte – denn laufen geht bei mir eigentlich immer (da ist es fast egal welche Distanz bzw. Tempo ich laufen muss). Und siehe da: Aufholjagd wieder geglückt und eine sehr gute Laufperformance gezeigt!

Deutscher Vizemeister in meiner Altersklasse!

Jetzt heißt es wieder frisch und munter werden und die letzten Trainingseinheiten für die WM kommendes Wochenende absolvieren…. der nächste internationale Vergleich auf einer nun noch etwas größeren „Bühne“. Zusammen mit meinem Vater geht es dann also auf einen kleinen Roadtrip in die Slowakei. Direkt an der Donau gelegen ist die Radstrecke im Vergleich zur EM sehr flach und ich hoffe, dass mir das eher in die Karten spielt als das alpine Streckenprofil vom österreichischen Walchsee. Die Trainingsergebnisse und auch das letzte Rennen stimmen mich zuversichtlich, dass ich vorne dabei sein kann!

Noch eine Woche bis zum nächsten großen Tag X! Mal schauen was die Form dann sagt und ob/was ich diesmal mit nach Hause bringe! ????

#vomNordennachOben

Beste Grüße,

Leif

 

Leif Ostsee Vorbereitung Challenge WM Slowakai