Der Tag X im X-Bionic Sphere

Leif-Challenge-WM-Samorin-Slowakei 3. Platz in der Altersklasse bei der Challenge WM in Samorin

Keine Pannen – Keine Verletzungen und am Ende taktisch richtig gehandelt:
WM-Bronze in meiner Altersklasse bei der Challenge WM in der Slowakei über die Mitteldistanz!

 

Roadtrip Bratislava

Los ging das Abenteuer indem Interimscoach Manni (mein Vater) mich mit dem Wohnmobil abholte und wir hochmotiviert in Richtung Bratislava rollten. Während der Fahrt wurde natürlich fleißig gefachsimpelt und diverse Rennstrategien ausgetüftelt! In Samorin, dem Wettkampfort vor den Toren Bratislavas, ist ein riesiges und hochmodernes Sportleistungszentrum, wo dann auch der Wettkampf ausgetragen wird. Es trägt den Namen X-Bionic Sphere und ist das olympische Sportzentrum der Slowakei. Oder anders ausgedrückt: Das Paradies eines jeden Sportlers!

Der Veranstalter hatte auf dem Gelände ein großes Camper Areal, sodass man direkt an bzw. auf der Rennstrecke übernachten konnte! Am nächsten morgen hieß es dann noch einmal kurz „anschwitzen“ ..und die Beine fühlten sich sehr gut an! Dann ging es zum Bike Check in... und spätestens hier wurde ersichtlich, dass ein etwas größerer Wettkampf stattfinden sollte – Stichwort: Materialschlacht! Nur das feinste Radmaterial! Die Aufregung stieg und ich weiß gar nicht wer nervöser war. Ich war also wirklich froh, als der Wecker am
nächsten Morgen klingelte und es nun endlich losgehen konnte!

 

Raceday – Der Renntag

Swim

Geschwommen wurden die 1,9Km in der Donau, die am Wettkampftag ordentlich Wasser und somit Strömung als Willkommensgeschenk parat hatte. Die erste Hälfte war gegen die Strömung, danach ging es mit Schub zurück. Leider konnte ich die Spitzengruppe von der
Geschwindigkeit nicht halten und schwamm bis zur Wendeboje alleine irgendwo zwischen Platz 15 und 20 liegend hinterher. Der Wasserschatten den ich mit hier erhofft hatte, indem ich direkt hinter einem anderen Athleten schwimme, war also nicht existent. Als mittelmäßiger Schwimmer bekam ich dann schon ca. 2 min Rückstand aufgebrummt – da hatte ich mir etwas mehr erhofft (z.B. in der ersten Gruppe auf das Rad zu steigen).

 

Bike

Dann ging es ab auf´s Rad und eine Entscheidung musste her:
Richtig ins Pedal treten und hoffen die erste Gruppe zu bekommen oder die Beine konservieren und auf einen guten Lauf hoffen!

 

 

Ich entschied mich für´s „ballern“. Gefahren wurde auf einer komplett gesperrten Autobahn und das war quasi eine Aufforderung an die Beine sich mal ordentlich auszubelasten! Die Wattwerte waren im oberen Grenzbereich und die Tachonadel konstant deutlich über der
40Kmh Marke. Zudem konnte ich einige Plätze gut machen und war nun nahe den Top10. Kein Schwimmer, aber dafür ein guter Radfahrer? Nicht ganz… bei KM 50 habe ich dann zum einen akut müde Beine bekommen und zum anderen erkennen müssen, dass ich an die
Jungs ganz vorne nicht dichter rankomme… und es war auf dem Rad ja gerade erst Halbzeit! Also 2 Gänge runterschalten, verpflegen, die Beine wieder locker kriegen und (ganz wichtig) mental auf der Höhe bleiben! Denn nach dem Radeln ist bekanntlich vor dem Laufen – und das liegt mir ja meistens! Zudem ist die Laufstrecke hier wortwörtlich ein Acker, denn gelaufen wird größtenteils auf einer Rennbahn für Pferde! Als ausgebildeter Kieler Crossläufer setzte ich vor allem motivational jetzt alles auf den Lauf – die Autobahn konnte ich an dem Punkt nicht mehr sehen! Radburnout sozusagen!

 

Run

Ich war froh den Bock endlich wieder in die Wechselzone schieben zu können. Also rein in die Carbontreter und ab auf den Acker. Coach Manni war am Streckenrand gut zu hören (Stimmreichweite im Radius von 1Km) und ließ mich wissen, dass ich in den Top 10 liege. Das war natürlich eine extra Motivation! Als ich dann noch merkte, dass ich auf dem ganzen Sand- und Rasenuntergrund mit deutlichen Tempounterschied an den ersten Athleten vorbeigallopierte, war das quasi eine Zellöffnung – nur Fliegen ist schöner :-). Mein alter Herr
war ebenso in Höchstform und gefühlt in jeder Kurve präsent um mich nach vorne zu peitschen. Der Support von außen hilft wirklich immens – zumindest bin ich ein extrem motivational konditionierter Typ – und jeder Zuruf ließ meine Bereitschaft mich zu quälen und weiter möglichst schnell zu laufen weiter steigen.
Am Ende konnte ich bis auf den dritten Platz in meiner Altersklasse vorlaufen. Am Tag X abgeliefert, „Weltklasse“. Podium. Bronzemedaille. Das hätte ich vor dem Rennen sofort so unterschrieben!

 

Bei nur 25 Sekunden zu Silber und 65 Sekunden zu Gold ist natürlich klar, wo ich nächstes Jahr an der Startline stehe.
Dafür muss man sich natürlich noch qualifizieren, indem man in einem weiteren Challenge Rennen einen Platz in den Top 6 ergattert. Die Siegerehrung am Abend im Kinosaal war nach so vielen coronabedingten Siegerehrungsausfällen mal richtig eine aus der Kategorie „Wertschätzung der Leistung der Athleten“. Großes Kino!

Zusammenfassend ein riesen Erlebnis, dass ich da zusammen mit Vatti erleben durfte! Das entschädigt für alles was man für diesen Sport doch auch hier und da opfert.
Danke an den Support von Familie, Freunden und natürlich Sponsoren an dieser Stelle! Ohne die wäre das alles so nicht möglich!
Ich hoffe, dass noch weitere solcher sportlichen Highlights erleben darf auf meinem Weg.

Beste Grüße,

Leif


#vomNordennachOben!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Offseason ruft! Aber vorher nochmal die Rennen...
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